Ubi Erat Lupa

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Rimska nekropola - Sempeter

Einige Kilometer westlich von Celje, der römischen Stadt Celeia, kommt man im Tal der Savinja/Sann durch den Ort Sempeter, in dem man 1952 beim Schotterabbau auf die Trümmer von monumentalen römischen Grabmälern gestoßen ist. Die bis 1955 durchgeführten Ausgrabungen brachten gegen 700 Steinblöcke ans Tageslicht, die durcheinander gewürfelt im alten Flussbett lagen (664 wurden inventarisiert). Aus ihnen wurden vier Grabbauten wiedererrichtet, von mindestens drei weiteren sind Teile erhalten. Der Friedhof ist wahrscheinlich einer der Überschwemmungen zum Opfer gefallen, für die die Savinja/Sann berüchtigt war. Auch in Celeia läßt sich eine solche Katastrophe nachweisen.
Die Grabbauten wurden ab dem 2. Jh. an der Straße von Celeia nach Emona, dem heutigen Ljubljana, errichtet. Es handelt sich hierbei um den südnorischen Teil der Bernsteinstraße, die von Aquileia über Carnuntum an die Ostsee führte. Ein Stück dieser Straße ist, gesäumt von Fundamenten weiterer Grabbauten, südlich der Landesstraße nach Celje zu sehen.
Den Grabinschriften nach waren in Sempeter u.a. hohe Magistratsbeamte von Celeia bestattet. Die eindrucksvollen Monumente aus dem Marmor des nahen Bacherngebirges sind reich mit dekorativen und mythologischen Reliefs geschmückt. Die Vielfalt von Grabmaltypen ist sicher repräsentativ für Grabbezirke der Oberschicht, in denen um das große Familiengrabmal die bescheideneren Gräber des Gesindes lagen.
Nicht unstrittig sind die Rekonstruktionen die beiden Monumente der Spectatii, der Ennii sowie des Vindonius Successus. Daher hat im Jahre 2001 Christine Ertel die Grabädikula für C. Spectatius Priscianus, das größte und eindrucksvollste Monument dieses Friedhofs, einer eingehenden Analyse unterzogen. Ihr unveröffentlichter Bericht macht sichtbar, dass für die Rekonstruktion dieser Ädikula Bauteile verwendet wurden, die von drei verschiedenen Grabädikulen stammen. Dies wiederum macht sichtbar, wie dringend die noch immer ausstehende Gesamtanalyse dieses einzigartigen Friedhofs benötigt wird.
Mit den Instrumenten der heutigen Informationstechnik, z. B. einer Verküpfung von GIS mit Programmen für archtektonisches Zeichnen und für Visualisierungen, ließen sich Ergebnisse erzielen, von denen man noch nichts geahnt hat, als die Grabbauten rekonstruiert wurden.
Der Tod von Christine Ertel hat auch in Sempeter eine klaffende Lücke hinterlassen. Wer wird hier wieder aktiv werden – und wann ?