Rollett - Museum in Baden
In den heißen Quellen des Kurortes südlich von Wien erholte man sich vielleicht
schon vom strapaziösen Leben der Steinzeit, sicher kurierten die Legionäre von Carnuntum und Vindobona ihr Rheuma in den Thermen von Aquae. So wird der Ort in einem spätrömischen Straßenverzeichnis genannt. Im Mittelalter war Baden ein strategisch wichtiger Platz, was zahlreiche Burgen bezeugen, von denen die Ruinen zu beiden Seiten des Tales der Schwechat heute noch das Landschaftsbild prägen. Neben dem Wasser
dominierte nun der Wein Badens Wirtschaft, aber auch gebadet wurde weiterhin: das Stadtwappen von 1480 zeigt eine Wanne mit zwei Insassen. Die schöne Einheitlichkeit des Stadtbildes verdankt sich einem Brand im Jahr 1812, nach dem der Wiederaufbau im klassizistischen Stil durch den Architekten Kornhäusel bestimmt wurde. Als kaiserliche Sommerfrische zog Baden die Oberen Zehntausend und Kulturprominenz - Mozart, Beethoven, Grillparzer, Stifter, Waldmüller etc. - an.
Das nach seinem Gründer, dem Arzt und Sammler Rollett genannte Museum ist im ehemaligen Rathaus eines mit Baden zusammengewachsenen Ortes untergebracht. Unter den dort aufbewahrten Römersteinen sind Weihaltäre für die Nymphen und Salus, die Göttin der Gesundheit, typisch für Orte mit heilkräftigen Quellen.