Ubi Erat Lupa

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Petronell - Archäologischer Park Carnuntum

Archäologen begrüßen es, wenn eine antike Stätte sich nicht zur modernen Stadt entwickelt, sondern zum verlassenen schmutzigen Nest verkommt. Als solches wird die römische Provinzhauptstadt Carnuntum schon 375 bezeichnet, dafür ist der Ort heute eine der bedeutendsten Grabungsstätten in Österreich und ein viel besuchter Archäologiepark, der mit diversen Veranstaltungen versucht, ein wirklichkeitsnahes Nacherleben des Alltags in einer römischen Stadt und Grenzgarnison zu vermitteln.
Neben den Militärlagern, die im 1.Jh. weiter östlich errichtet wurden (siehe Bad Deutsch Altenburg), entstand in Petronell eine zivile Stadt, von der man Teile im sogen. Spaziergarten des Schlosses freigelegt und teilweise wieder aufgebaut hat. Außerhalb des Spaziergartens haben sich bis heute im Gelände das zivile Amphitheater und das kürzlich restaurierte monumentale Heidentor erhalten. Sehenswert ist auch das am östlichen Ortsrand von Petronell gelegene Museum Auxiliarkastell im Kulturhaus der Gemeinde, in dessen Keller sich ein römischer Abwasserkanal mit einer Trinkwasserleitung kreuzt.
Als die Gegend von Carnuntum wieder in der Geschichte auftaucht, gehört sie der Mutter des Kaisers Heinrichs IV. (Stichwort: Canossa), die 1077 in Rom beim Kloster der Hl. Petronilla starb. Zu ihrem Andenken wurde auf ihrem Besitz an der Donau eine Petronilla-Kirche erbaut, die dem Dorf den Namen gab. Die kleine romanische Rundkapelle gegenüber dem Eingang in den Archäologischen Park war Teil der mittelalterlichen Burg an der Straße nach Ungarn. Erst später wurde das Schloss ans Steilufer der Donau verlegt.