Komárno - Museum für das Donaugebiet, Lapidarium in Bastion VI der Festung
Die Stadt an der Mündung der Waag in die Donau besaß seit dem Mittelalter eine Festung, die mit dem Vorrücken der Türken eine Schlüsselstellung bei der Verteidigung der habsburgischen Länder gewann. Die Zitadelle des 17. Jhs. auf der Landspitze zwischen den beiden Flüssen wirkt auch heute noch eindrucksvoll, doch der Ausbau Komorns zur größten habsburgischen Festung erfolgte erst ab 1810 mit der Errichtung des sogen. Palatinwalls, der das Areal der Stadt in weitem Bogen umschließt und noch auf das südliche Donauufer übergreift (siehe Komárom). Die 11 runden Basteien um Komárno bilden ein einzigartiges Ensemble, das allein schon einen Besuch wert ist. Die ausgedehnten Kasematten werden teils wirtschaftlich, teils kulturell genutzt. Die Bastion Nr. VI bietet den römischen Steinfunden eine monumentale Unterkunft. Die Sarkophage, Inschriften und Skulpturen stammen meist vom ungarischen Donauufer, wo das Legionslager Brigetio lag. Aber auch auf der slowakischen Seite hatten die Römer ein Kastell etwas östlich von Komárno errrichtet. Das Tal der Waag war dann Aufmarschroute des Kaisers Marc Aurel gegen germanische Stämme. Eine Felsinschrift in Trencin (NW-Slowakei) kündet bis heute vom Vormarsch der Römer im Jahr 179 n. Chr. Eine Kopie der Inschrift ist im Lapidarium von Komárno aufgestellt.
Im Stadtzentrum sind die natur- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des "Museums für das Donaugebiet" (ehem. Podunajské múzeum) zu besichtigen und man kann auf den Spuren des hier geborenen Operettenkomponisten Franz Lehar wandeln.