Stift St. Paul im Lavanttal
Die lang gestreckten Trakte des barocken Klosters umschließen die auf einer Felskuppe stehende Kirche, die im späten 12. Jh. an Stelle des abgetragenen Gründungsbaues (begonnen um 1060) errichtet wurde. Im 15. Jh. widerstand das befestigte Stift sogar einer türkischen Belagerung. Seine heutige Gestalt erhielt es im 17. Jh., Vorbild des Bauherrn war (wie in Klosterneuburg) der Escorial in Spanien. In der Kirche wurden 1809 die Reste von Angehörigen des ersten Habsburgerkönigs Rudolf beigesetzt, die man aus dem Schwarzwald hierher überführt hat. Die Stiftssammlungen besitzen urgeschichtliche und römische Funde, bedeutender sind aber die mittelalterlichen Handschriften und Elfenbeinarbeiten. Unter den Arkaden gegenüber der Kirche sind einige römische Steine zu sehen, an der Kirchenfassade ist ein Relief eingemauert. Auch an der Kirche St. Erhard neben dem Meierhof des Stiftes kann man ein dekoratives Detail von einem römischen Grabmal entdecken.
Auf dem gegenüberliegenden Ufer der Lavant ist bei Allersdorf ein römischer Gutshof mit Therme aufgedeckt worden, der einer dort gefundenen Inschrift nach wohl einem Legionsoffizier und Beamten der Provinzhauptstadt Virunum gehörte.