Zeiselmauer - Spätantikes Kastell (Burgus) und Pfarrkirche
Zwischen den Legionslagern war der römische Limes durch eine Kette kleinerer Kastelle mit Hilfstruppen gesichert. Eine derartige Festung lag zwischen Tulln und Klosterneuburg in Zeiselmauer, dessen Name das anspricht, was den mittelalterlichen Siedlern hier besonders auffiel und was auch heute noch im Ortsbild sichtbar ist: die Reste starker Steinmauern. Sie stammen von der spätantiken Festung mit Eck- und Mitteltürmen. Um 375, als überall am Donaulimes die letzten großen Baumaßnahmen vor dem Ende des römischen Reiches stattfanden, wurde ein fast quadratisches Kleinkastell (Burgus) an Stelle des nordwestlichen Eckturmes errichtet, das weitgehend aufrecht steht. In seine Mauern wurden auch Grabsteine verbaut, einer bildet das Gewände eines Fensters. Reste des Hauptgebäudes des älteren Lagers sind unter der Pfarrkirche von Zeiselmauer aufgedeckt worden. Im 2. Jh. war hier eine berittene Truppe von Thrakern stationiert, deren Namen wir aus einer im Burgus verbauten Weihinschrift kennen.