Wien-Unterlaa - Johanneskirche
Am südlichen Stadtrand von Wien gibt es in Oberlaa ein Thermalbad mit heißen Schwefelquellen. Etwas schwefelig riecht auch die südlich davon fließende Liesing, die heute wieder vom Kanal zum Bach renaturiert wird. Nachdem sie den dörflichen Vorort Unterlaa durchquert hat, kommt sie unmittelbar vor der Stadtgrenze an einer kleinen Kirche vorbei. Diese wurde, wohl als Eigenkirche einer im 15. Jh. zerstörten Burg, um 1000 errichtet. Aus dieser Zeit stammen die im Inneren freigelegten Bestattungen. Später gehörte sie dem Johanniterorden und wurde zur Hospitalkirche für Pilger. Auf deren Ziel verweist die bei der Kirche erbaute Kapelle, die die Grabeskirche in Jerusalem darstellen soll. Die Kirche steht über römischen Gebäuderesten und an ihrer Südseite war früher ein Grabstein einer einheimischen Familie eingemauert, der heute im Grabungsmuseum aufbewahrt wird.
In den Äckern auf der anderen Straßenseite hat man einen großen römischen Gutshof ausgegraben. Im Liesingtal finden sich Spuren weiterer Landsitze, die vielleicht den Legionären von Vindobona bei ihrer Entlassung aus dem aktiven Dienst zugeteilt worden waren.