Jovan Dučić
Jovan Dučić, 1871 Trebinje / BiH – 1943 Gary / USA.
Als Dučić geboren wurde, gehörte Trebinje zum Osmanischen Reich, sein Vater, ein Kaufmann, fiel 1875 im Aufstand gegen die Osmanen. Wegen seiner serbisch-nationalen Gesinnung hatte Dučić Schwierigkeiten mit der österreichisch-ungarischen Vorherrschaft, wich zum Jura-Studium nach Paris und Genf aus und trat 1907 in das diplomatische Korps des Königreichs Jugoslawien ein. Er war ein fähiger und sprachgewandter Diplomat, der in vielen europäischen Hauptstädten Dienst tat, sowie ein Dichter, der in der jugoslawischen bzw. serbischen Literatur zu einem der bedeutendsten Vertreter der Moderne aufstieg. Während seines Aufenthalts in Rom sammelte Dučić antike Steindenkmäler, die er in seiner Heimatstadt Trebinje zur Verschönerung teils frei aufstellte, teils zur Gründung eines Museums vorbereitete. Die Sammlung Dučić wurde im Jahre 1935 zum ersten Mal gezeigt, und zwar im Festsaal des Rathauses von Trebinje. Mit dem zweiten Weltkrieg brach auch über die Sammlung Dučić das Chaos herein – ein Teil geriet in einen Keller unter Kartoffeln und Zwiebeln und ein weiterer gar in einen Steinbruch. Erst in den 1950er Jahren kehrten ihre Teile wieder ans Tageslicht zurück. Im Jahre 1989 fand die Sammlung Dučić ihre endgültige Aufstellung im Museum der Herzegowina in Trebinje – einer ehemals österreichisch-ungarischen Kaserne.
64 Steindenkmäler mit Bild