Ubi Erat Lupa

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Collezione Marsili

Luigi Ferdinando Marsigli (Bologna 1658- Bologna 1730).
Marsigli studierte bis 1674 in Padua und Bologna Mathematik und Naturwissenschaften. Danach reiste er durch Italien (Besteigung des Vesuvs) und nach Konstantinopel (1679).
Marsigli diente ab 1681 als Ingenieur-Offizier und Kartograph auf österreichischer Seite in den Türkenkriegen und geriet 1683 bei Raab schwer verletzt in türkische Gefangenschaft. Er wurde als Sklave verkauft und im Belagerungsheer von Wien als Küchengehilfe und Kaffeekoch verwendet. Dabei nutze er die Gelegenheit das osmanische Heerwesen zu studieren. Nach neun Monaten wurde er frei gekauft. Anschließend leitete er die Befestung mehrerer westungarischer Städte. Im Feldzug von 1685 kämpfte er beim Entsatz von Gran und 1686 bei der Belagerung von Ofen. Dort konnte er einen großen Teil der dortigen Handschriftenbibliothek erbeuten und in seine Bibliothek einbringen. 1688 gehörten er zu den Planern der Belagerung von Belgrad. 1689 wurde er zum Obersten ernannt und wiederholt für diplomatische Missionen herangezogen, so 1691/92 nach Konstantinopel. Nach den Verhandlungen zum Friedensschluss von Karlowitz wurde er zum kaiserlichen Bevollmächtigten für die Grenzziehung zwischen Österreich, Venedig und dem Osmanischen Reich ernannt. Diese Aufgabe beschäftigte ihn von 1699 bis 1701.
Während des spanischen Erbfolgekriegs war Marsigli Unterkommandant der Festung Altbreisach. Als er 1703 nahezu kampflos die Festung an Ludwig von Frankreich, Herzog von Burgund, übergab, um das Leben seiner Soldaten zu schonen, wurde er durch ein kaiserliches Kriegsgericht des Landesverrats angeklagt, 1704 degradiert und unehrenhaft aus der Armee entlassen.
Danach widmete er sich ausschließlich der Wissenschaft, besonders der Geologie, Astronomie und der Ozeanografie. Er bereiste die Schweiz (1705), England und Südfrankreich, in der Folge hielt er sich meist in Bologna auf. Aus dem wissenschaftlichen Kreis, welcher sich um ihn gebildet hatte, entstand 1714 die Academia delle Scienze dell’Istituto di Bologna.
Luigi Ferdinando Marsigli starb am 1. November 1730 im Alter von 72 Jahren in Bologna. Testamentarisch vermachte er seine Bibliothek und eine reichhaltige Sammlung an Instrumenten, Mineralien und antiken Kunstwerken der Stadt Bologna, welche sie dann später im Palazzo Poggi Wissenschaftlern zur Verfügung stellte.
Quelle: Wikipedia

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