Ilok - Muzej grada Iloka

Ilok, im östlichen Zipfel Kroatiens gelegen, erreicht man von Vukovar aus auf einem Sträßchen durch die Dörfer am südlichen Donauufer. Der Zeithorizont in dieser Region ist "der Krieg", den der gedankenlose Tourist schon bald nicht mehr mit Weltkrieg II assoziiert, denn in Vukovar scheint er erst gestern abgebrochen und in den Köpfen noch immer nicht beendet worden zu sein. Auf der Terrasse des beherrschend auf dem Steilufer der Donau gelegenen Schlosses von Ilok schweift Blick über den Strom Richtung Serbien. Schon die Römer hatten hier eine Festung zur Kontrolle des Donaulimes, im Mittelalter war die gesamte Anhöhe mit der Burg im Westen und dem Kloster auf dem östlichsten Geländesporn ummauert. Im Kloster starb 1456 der Prediger Capistrano, der zum Kampf gegen die Türken aufrief. An deren Herrschaft erinnern Reste eines Bades und eines Grabmals. Das heute bestehende Schloss erbaute die römische Familie Odescalchi, die Ilok 1697 von Kaiser Leopold I. zum Geschenk erhielt, weil ein Papst aus ihrem Geschlecht große Summen für den Türkenkrieg gespendet hatte. Stolz ist man in Ilok auf die seit römischer Zeit gerühmten Weinkulturen, die bis heute die Umgebung prägen. Die ersten Flaschenweine Europas wurden hier abgefüllt.