7935 Apollo mit Kithara

Fundort: Hirrlingen (Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland)
Fundumstände: Mitte April 1951 erfolgte bei der Oberen Mühle im Starzeltal (etwa 0, 3 km nördlich der Kirche von Bietenhausen) die Neufassung einer Brunnenstube. Dabei wurden in einer Tiefe von mehreren Metern in dunkelgrauem Schlick römische Reste angetroffen. Sämtliche Fundgegenstände tragen einen schwärzlichen, mitunter auch rostbraunen Belag, der nach Bestimmung von Prof. Riek, Tübingen, aus schwarzem Mangansuperoxyd mit vereinzelten Eisenhydroxydflecken besteht. ...An der Fundstelle konnte unter einer Quellfassung etwa des 18. Jahrhunderts keine ältere festgestellt werden, da die Anlage zu stark verschlammt war.
Antiker Fundort / Provinz: Germania Superior

Erhaltung: erhalten nur Kopf und Teil der Kithara
Material: Sandstein (Stubensandstein)
Ikonographie: Mythische Figur (Apollo), Musikinstrument : a) Kopf: Am Hals abgebrochen, Beschädigungen im Gesicht, vor allem an der Nase.
Vollplastischer männlicher Kopf. Die das Gesicht umrahmenden Locken sind wenig differenziert eher als Masse wiedergegeben.
b) Unterer Teil einer Kithara. Bruch an der Rückseite, ehemals wohl vollplastisch. Schallboden und Ansatz der Saiten. Sie wird von unten von einer linken Hand erfaßt, wobei nur noch ein Finger gut erhalten ist.
Die Beobachtung der Fundschauautoren, daß Kopf a und Kithara b wegen der Größenverhältnisse nicht zueinander passen könnten, trifft nicht zu. Die Kithara ist etwa doppelt so groß wie der Kopf und hat somit eine auch bei anderen Apollo-Darstellungen festzustellende Proportion.

Jahr: 70 n. Chr. - 150 n. Chr.
Begründung: keramische Beifunde einheitlich flavisch-trajanisch, spätestens bis Mitte des zweiten Jahrhunderts

Literatur: H. Faßbender / R. Nierhaus / S. Schiek, Fundschau. Fundber. Schwaben N. F. 16, 1962, 253f. Taf. 65, 2 a+b
Zitat: F. und O. Harl, Ubi Erat Lupa, https://lupa.at/7935
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Archäologie

Nina Willburger

Württembergisches Landesmuseum Stuttgart

Letzte Änderung

2021-01-19 20:40:50 UTC

Über Ergänzungen und Korrekturen freut sich Friederike Harl friederike.harl@lupa.at.

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