7386 Relief mit zwei Göttinnen
- Objekt-Typ
- Votivrelief
Fundort
- Fundort
- Kirchheim am Neckar (Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland)
- Fundumstände
- 1976 beim Pflügen auf dem Acker Parz. 4942 in der Flur "Hälde", etwa 150 m vom "Herzlesbrünnle" gefunden. Die Fundstelle liegt etwa 1,5 km NNW von Kirchheim, östlich der Fundstelle römischer Siedlungs- und Grabfunde
- Antiker Fundort / Provinz
- Germania Superior
Verwahrort
- Verwahrort
- Stuttgart (Baden-Württemberg, Deutschland)
- Museum
- Stuttgart - Württembergisches Landesmuseum
- Verwahrumstände
- Inventarnummer
- RL 79, 253
Objekt
- Erhaltung
- zerbrochen. Es fehlen Kopf der linken Person mitsamt der linken oberen Ecke, kleiner Teil der rechten Nische neben dem Kopf der rechten Person.
- Maße
- Breite: 027 Höhe: 034 Tiefe: 004
- Material
- Sandstein
- Ikonographie
-
Mythische Figur : In einer doppelbogigen Nische, deren obere Ecken (sicher auch die nicht erhaltene) und Zwickel mit einer Blütenrosette verziert sind, stehen zwei weibliche Personen, sicher Göttinnen. Die rechte Göttin hat eine voluminöse Frisur mit kräftigen, strähnigen Locken. Beide Gottheiten tragen spitz zulaufende Schuhe, ein knöchellanges Untergewand und darüber einen etwas kürzeren Mantel, den die rechte Frau mit der rechten, in Hüfthöhe gehaltenen Hand etwas nach oben zieht, während sie in der herabhängenden Linken einen umgekehrt glockenförmigen, bis über den Rand mit Früchten (vermutlich Äpfeln) gefüllten Eimer mit Henkel und kleinem Standring hält. Die zweite Göttin hält ein bauchiges, henkelloses Gefäß auf der flachen linken Hand in Hüfthöhe, das mit gleichartigen Früchten ebenfalls übervoll ist. Mit dem Zeigefinger weist sie auf die Früchte; (vielleicht greift sie auch mit zwei Fingern danach).
Die Zusammenstellung von zwei Göttinnen ist relativ selten. Vergleichsbeispiele, etwa gar mit Inschrift, sind nicht bekannt, sodass die Göttinnen nicht zu benennen sind. Die optische (Mitte des Reliefs und Zeigefinger der linken Göttin) wie inhaltliche (einziges Attribut) Hervorhebung der Früchte und die Betonung ihres überreichen Vorhandenseins verweist mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Funktion als Garanten erfolgreicher Landwirtschaft.
Referenzen
- Literatur
- Filtzinger, Hic saxa...157 Nr. AS 12
- Zitat
-
F. und O. Harl, Ubi Erat Lupa, https://lupa.at/7386
- QR Code
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Bearbeitung des Datensatzes
- Archäologie
-
Nina Willburger
Württembergisches Landesmuseum Stuttgart
- Letzte Änderung
- 2021-10-15 10:08:53 UTC
Über Ergänzungen und Korrekturen freut sich Friederike Harl friederike.harl@lupa.at.