21195 Brunnendelphin
- Objekt-Typ
- Wasserspeier
- Denkmal-Typ
- Brunnen
Fundort
- Fundort
- Munzach (Liestal [Bezirk], Basel-Landschaft, Schweiz)
- Fundumstände
- Villa Rustica. In sekundärer Fundlage. An die Mauerecke eines Raumes des Südflügels angelehnt. Mehrere Eisenfragmente in seiner Nähe lassen hier eine Altmetallsammlung vermuten, die zur Abholung bereitgestellt worden sein könnte.
- Antiker Fundort / Provinz
- Germania Superior
Verwahrort
- Verwahrort
- Liestal (Liestal [Bezirk], Basel-Landschaft, Schweiz)
- Museum
- Liestal - Kantonsmuseum Baselland
- Verwahrumstände
- Inventarnummer
- Inv.-Nr. 40.65.1.
Objekt
- Erhaltung
- Vollständig. Teilweise bestoßene oder abgebrochene Spitzen der Flossen; ein Loch unter der rechten Brustflosse; moderne Verletzung über dem rechten Auge; Lotreste am Rohr. Dunkelgrüne, matt glänzende Patina. Drei antike Flickstellen.
- Maße
- Höhe: 49,5 cm
- Material
- Bronze
- Ikonographie
-
Ein Delphin im „Kopfstand“, der sich um einen Gegenstand schlängelt, wie er sehr oft in Darstellungen römischer Zeit auftritt. Diese Rekonstruktion ergibt sich anhand eines kleinen Zapfens auf der Basis, der von oben durch die Windungen des Delphinleibes sichtbar ist.
Für Kaufmann-Heinimann kommt am ehesten ein Dreizack in Frage. Keine Indizien für die ursprüngliche Zugehörigkeit des Delphins zu einer Skulpturengruppe vorhanden. - Kommentar
- Skulpturenausstattung der Villa Rustica
Datierung
- Jahr
- nach 117 n. Chr.
- Begründung
- Die Pupillen wurden durch eine kreisförmige Eintiefung oder Loch angegeben, vgl. Portraits seit der hadrianischen Zeit. Keine nähere Eingrenzung mangels enger chronologischer Kriterien für Tierbronzeplastik.
Referenzen
- Literatur
-
J. Ewald – A. Kaufmann-Heinimann, Ein römischer Bronzedelphin aus Munzach bei Liestal BL, ASchw 1, 1978, 23–31. - A. Kaufmann-Heinimann, Die römischen Bronzen der Schweiz V, Neufunde und Nachträge (Mainz 1994) 120 f. Nr. 200 Taf. 77–79. - J. Tauber, Der Delphin von Munzach, in: J.Ewald – J.Tauber (Hrsg.), Tatort Vergangenheit Ergebnisse aus der Archäologie heute (Basel 1998) 110 f. - G. Giannikopoulos, Die Skulpturenausstattung römischer Villen in den germanischen Provinzen (unpubl. Magisterarbeit Albertus-Magnus-Universität zu Köln 2011) Kat. M1. - Zur Datierung: G. Lahusen – E. Formigli, Römische Bildnisse aus Bronze. Kunst und Technik (München 2001) 462-465. - A. Leibundgut, Die römischen Bronzen der Schweiz II. Avenches (Mainz 1976) 10.
- Zitat
-
F. und O. Harl, Ubi Erat Lupa, https://lupa.at/21195
- QR Code
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- Katalogtext
- Nach klaren Maßvorstellungen entworfen und hohl in „verlorener Form“ gegossen. Ein Durchlass zwischen dem Rohr und dem offenen Maul weist darauf hin, dass die Bronzefigur als Wasserspeier gedient hat. Im weit aufgerissenen Maul hält er eine offene Muschel mit plastischen Rippen. Vom natürlichem Vorbild abweichende Stilisierung: In Kaltarbeit einziselierte Fischschuppen; die Flipper und die Finne zu klein und zu weit vorne; zusätzliche Flossen am Rücken; die Augen sind dem menschlichen Auge nachempfunden und von je einem Kranz von Blattzacken umrahmt.Unterschiedliche Detailausarbeitung der Augen und der Flossen. Die hohe künstlerische Leistung deutet auf ein Import hin.
Bearbeitung des Datensatzes
- Archäologie
-
Galina Giannikopoulos
- Letzte Änderung
- 2018-10-28 16:03:52 UTC
Über Ergänzungen und Korrekturen freut sich Friederike Harl friederike.harl@lupa.at.