Ubi Erat Lupa

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12708 Relief mit zwei Kriegern

Objekt-Typ
Relief

Fundort

Fundort
Estepa (Sevilla, Andalucia, España)
Fundumstände
Las Canteras
Antiker Fundort / Provinz
Ostippo, Baetica

Verwahrort

Verwahrort
Sevilla (Sevilla, Andalucia, España)
Museum
Sevilla - Museo Arqueológico Provincial
Verwahrumstände
Inventarnummer
Gral. 624, Reg. E. 142

Objekt

Maße
Breite: 063 Höhe: 111
Material
Kalkstein
Ikonographie
Die beiden dargestellten Soldaten stehen noch eng beieinander, sind jedoch im Begriff, sich zu den entgegengesetzten Seiten des Bildfeldes voneinander weg zu bewegen. Die jeweils inneren Beine der beiden sind kreuzförmig verschränkt. Diese symmetrische Körperhaltung wird noch durch die gleichartige Rüstung der Krieger unterstützt, beide tragen Beinschienen, einen langen Schild und kleine runde Helme. Allerdings ist nur der rechte Krieger mit einem Schwert bewaffnet, das er vor den Schild hält. Der bestechendste Unterschied ist jedoch die verschiedene Bekleidung der beiden Krieger. Während der Rechte in eine gestreifte Tunica gekleidet ist, trägt der Linke ein kleingemustertes Kettenhemd. Die unterschiedliche Musterung der beiden Kleidungsstücke setzt sich in den auf selber Höhe endenden Gewandsäumen in einem Chiasmus fort, der gefranste Saum der Tunica steht hier gegen den glatten Saum des Kettenhemdes. Die Komposition auf dieser Reliefplatte ist sehr dicht und fasziniert durch das Spiel von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Ausstattung der beiden Figuren. Trotz des sehr komplexen Bildaufbaus ist die Körpergestaltung der beiden Soldaten noch den blockhaften iberischen Formen verbunden. Auch die Betonung der Muster auf der Bekleidung erinnert an die Vorliebe der iberischen Kunst für ornamenthafte Gestaltung. Die Rüstung hingegen – Beinschienen, Schilde und das Schwert des rechten Kriegers – sind Teile einer römischen Ausrüstung. Die beiden Soldaten auf der Reliefplatte aus Estepa haben eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den zwei Kriegern, die sich auf dem Census-Relief vom sog. Altar des Domitius Ahenobarbus im Louvre zwischen den Darstellungen von discriptio und lustrum befinden. In beiden Gruppen wenden sich die Soldaten in entgegengesetzte Richtungen und die Krieger beider Gruppen sind mit Kettenhemd und Langschild ausgerüstet. Das Stück wurde zusammen mit der Reliefplatte V.4 (Nr. 12709) gefunden.
Kommentar
Vergleichsstücke: Paris, Louvre, Census-Relief vom sog. Altar des Domitius Ahenobarbus (siehe dazu M. Torelli, Typology and Structure of Roman Historical Reliefs (1982) 5 – 25)

Datierung

Phase
Spätrepublikanisch
Begründung
nach Franz

Referenzen

Literatur
Fernández Chicarro – Fernández Gómez, Catálogo del Museo Arqueológico de Sevilla 1980, 32; Hispania Antiqua. Denkmäler der Römerzeit 1993, 268 Taf. 31; García y Bellido 1966, 425 Nr. 19 Abb. 6; García y Bellido 1949, 424 Nr. 428 Taf. 306; A. Franz, Marmorplastik der römischen Kaiserzeit in der Provinz Baetica, Diss. Hamburg 2001, V.3
Zitat
F. und O. Harl, Ubi Erat Lupa, http://lupa.at/12708
QR Code
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Bearbeitung des Datensatzes

Archäologie

Angelika Franz

mail@angelika-franz.net

Hamburg

Letzte Änderung
2020-05-24 14:53:21 UTC

Über Ergänzungen und Korrekturen freut sich Friederike Harl friederike.harl@lupa.at.